Die IFA in Berlin – Nach 3 Jahren endlich wieder Messeluft schnuppern und neueste Innovationen hautnah erleben. Nach meinem letzten Besuch zur IFA 2019 war es vergangenes Wochenende endlich wieder soweit, durch die Messehalle der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin zu laufen.
Meine Vorfreude auf die IFA 2022 war groß, auch wenn zur diesjährigen Veranstaltung weniger Aussteller zugegen waren, nur ca. 80% der Fläche bzw. Messehallen waren ausgelastet. Große Player wie SONY, Telekom oder Philips hatten ganz auf ihre diesjährige Teilnahme verzichtet.
Super Stimmung zur IFA 2022
Pünktlich um 10.00 Uhr war ich am Samstag vor Ort und dank des Onlinetickets ging der Check-In per QR-Code schnell und problemlos. Aus den vergangenen Jahren kannte ich deutlich mehr Menschen auf den Gängen in den Messehallen. Dieses Jahr war nicht so viel Gedränge, fast schon eher entspannt.
Smart Home Tour und vernetzte Gespräche an den Ständen
Mein Tag begann am Messestand von Bosch. Aber nicht direkt bei den Smart Home Geräten (Zu den Möglichkeiten habe ich hier berichtet), sondern zum Thema Smart Indoor Gardening.
Bosch bietet eine Lösung, um innerhalb der eigenen 4 Wände einen kleinen Indoor Garten zu betreiben. Eine feine Sache, denn aus über 50 verschiedenen Kapseln lassen sich frische Kräuter, Salate, essbare Blüten, Microgreens und Früchte heranziehen. Das Gerät selbst benötigt einen Stromanschluss und soll nach Herstellerangaben einen Jahresverbrauch von rund 27 kWh haben. Die Grundfläche des Smart Gardens ist 30 x 20 cm groß. Die Höhe variiert von 20 bis max. 60 cm. Je nach Gewächs lässt sich die Höhe mit Höhenmodulen erweitern.
Die nächste Station war Busch-Jaeger, wo ich mir erstmalig das umfangreiche Produktangebot erklären ließ. Schwer beeindruckt und tief im Gespräch konnte ich mir einen Überblick über die Lösungen „Busch-free@home“, „Busch-Welcome“ und „Busch-Welcome IP“ verschaffen.
Spannend und vorteilhaft ist, dass jeder mit einer kleinen Lösung starten kann. Beispielsweise lässt sich so die Wohnstube in eine smartes Wohnzimmer wandeln. Die Komponenten kommunizieren untereinander mit Bluetooth. Eine Erweiterung ist nachträglich immer möglich und bietet mit dem Gateway (Basisstation) die Möglichkeit, die ganze Wohnung oder das Haus zu vernetzen. Busch-Jaeger nutzt dann dazu ein eigenes Netz auf Basis der 2,4 GHz-Frequenz. Die Kommunikation mit allen Aktoren und Sensoren bei größeren Lösungen läuft dadurch gekapselt und nicht über das heimischen WLAN. Die Zielgruppe sind neben dem Eigenheimbesitzern auch Wohnungsbaugesellschaften, die Mehrfamilienhäuser verwalten. Die Sicherheitstechnik aus Klingelbedieneinheit mit IP-Kamera und Türöffner beherrscht der Hersteller ebenfalls.
Busch-Jaeger bietet für nahezu jeden Anwendungsfall die passenden Sensoren und Aktoren an – der klassische Lichtschalter, Steckdosen und Bewegungsmelder, aber auch Bedienelemente mit Touch und Energiezähler für Gas oder Smart Meter für die Hutschiene. (Meine Erfahrungen zum elgris Smart Meter)
AVM, ein Besuch der sich immer lohnt. Kurz vor dem Mittag, bei schönstem Wetter, schaute ich mir im Außenbereich die neusten Produkte für Smart Home und Internet an. Das neue Heizkörperthermostat FRITZ!DECT 302 ist optisch etwas schlanker und hat eine längere Batterielaufzeit. Möglich macht das eine Optimierung der Leiterplatte und der Hardware-Chips. Im Gespräch erfuhr ich, wer Nutzer eines FRITZ!DECT 301 ist, der muss nicht zwangsläufig ein Hardware-Upgrade durchführen. Mit dem neuen FRITZ!OS 7.50 wird bei vielen Fritzboxen die neuen Smart Home Funktionen aufgespielt.
IFA 2022 Guided Tour – Smart Home
Mit Gleichgesinnten gingen wir zum ersten Hersteller ARLO und VERISURE. ARLO als Anbieter für Sicherheitskameras kenne ich und auch wie sich die Kameras im Alltag behaupten. Besonderes Augenmerk hatte ich zum Tochterunternehmen VERISURE, mit ihrem Alarmsystem, die mit den ARLO Kameras gekoppelt werden kann. Nutzt man die Kombination, genießt man den Vorteil einer 24/7 dauerhaften Überwachung inkl. Schaltung zur Polizei im Einbruchsfall.
Schneider Electric zeigte auf ihren Stand verschiedene Lösungsszenarien zu den unterstützten Smart Home Themen. In einer guten und unterhaltsamen Vorstellung bekamen wir Tour-Mitglieder einen umfassenden Überblick.
AVM Teil 2! Diesmal in der Messehalle. Neben den Infos, die ich schon kannte, bekamen wir noch einen Blick auf weitere AVM-Komponenten und die Aussage, das AVM den neuen Standard „Matter“ unterstützen wird. Bisher kann AVM nur DECT-ULE und ist mit wenigen anderen Sensoren und Aktoren fremder Hersteller (z. B. Telekom, Becker-Antriebe) kompatibel.
Abgeschlossen wurde unsere 90-minütige Smart Home Tour mit tp-link und ihrer Smart Home Marke tapo. Die smarten Produkte, angefangen von Steckdosen und Steckdosenleisten, Kameras, Bewegungsmelder bis hin zu Türklingeln, werden über das WLAN eingebunden. Die passende App, die auf den Namen „Kasa Smart“ hört, verbindet alle Komponenten.
Austausch mit Freunden von Aeotec
Nach der IFA Smart Home Tour war ich abschließend noch am Stand von Aeotec für einen kleinen Austausch. Durch die Kooperation mit Samsung SmartThings bieten sich viele Möglichkeiten und in Kombination mit dem Z-Wave-Standard eine allumfassende Lösung für den Privatanwender. Wer also noch Produkte sucht, dem empfehle ich den Shop smaart.haus.
Mein persönliches Fazit zur IFA 2022 in Berlin
Erst hatte ich noch überlegt, ob nach 3 Jahren Pause ein Besuch der IFA für mich noch infrage kommt. Schlussendlich bin ich froh, doch die IFA 2022 besucht zu haben. Ich konnte mir selbst ein Bild von smarten Innovationen machen, mit für mich interessanten und auch mir unbekannten Ausstellern selbst ins Gespräch kommen und Neuerungen in der Smart Home Welt hautnah erleben.
Wenn Ihr technikinteressiert seit und selbst vielleicht nicht zur IFA 2022 wart, kann ich empfehlen, Euch einen Besuch im nächsten Jahr zu überlegen. Dabei ist ein wenig Vorbereitung, welche Hersteller Euch interessieren, immer gut. Denn bei der Vielzahl an Ausstellern und Hallen mit ihren vielen Ebenen vergehen mehrere Stunden letztendlich wie im Flug. Daher habe ich u.a. die Neuerungen bei TV-Geräte und Kühlschränken dieses Jahr auch ausgelassen.