Betrachtet man Heimvernetzung in der Gesamtheit, spricht man auch über intelligente Haussteuerung. Grundlage bildet eine zentrale Steuereinheit. Diese ist Ausgangspunkt der Steuerung im Haus und dient der Programmierung von Aktoren und Sensoren im Heimnetzwerk.

Funktionalität & Möglichkeit

Die intelligente Haussteuerung, der Zusammenschluss aller Komponenten mit der zentralen Steuereinheit, ist ein ausgeklügeltes System.

Die zentrale Steuereinheit bietet dem Anwender nicht nur die Möglichkeit, seine Wünsche zu realisieren, sondern auch mit einer Übersichtsseite, alle wichtigen Statusmeldungen abzurufen. Die Übersichtsseite, auch Dashboard genannt, kann bei einsprechender Konfiguration auch dazu genutzt zu werden, um Sensoren und Aktoren direkt darüber zu steuern. Darüber hinaus ist es möglich, Meldungen über Störungen (Pumpenausfällen) oder Alarmmeldungen (Glasbruchsensoren) per Mail/SMS zu versenden.

intelligente haussteuerung
Übersicht/Dashboard einer intelligenten Haussteuerung

Eine intelligente Haussteuerung bietet dem Anwender hilfreiche Informationen über das Heimnetz. Das hier dargestellte Übersichtsbild zeigt eine ausgeprägte Heimvernetzung.

Deutlich zu erkennen, sind die verschiedenen Temperaturwerte im Außen- und Innenbereich, sowie Luftfeuchtigkeit und den Helligkeitswert. Die verschiedenen Aktoren und Sensoren liefern Schaltzustände von Pumpen, Dämmerungssensoren oder den aktuellen Öffnungszustand von Türen oder Toren.

Anwendungsbereiche Haussteuerung

Die Nutzung und Bedienung der intelligenten Hausteuerung erfolgt per Smartphone, Tablet oder Notebook. Ein Zugriff von der Ferne per VPN ist dank dem vernetzten zuhause und der Haussteuerung möglich. Dazu kommt eine Steigerung des Komforts und der Sicherheit, sowie die Reduzierung der Energiekosten, was den Geldbeutel schont.

Alltagsszenario Haussteuerung 

Ein absolutes Highlight sind Haussteuerungen, die mit individuellen und personalisierten Profilen ausgestattet sind. Das kann sein, dass man abends nach Haus kommt und per festeingebautem Touchscreen in der Wand mit einem Befehl ein Beleuchtungsprofil aktiviert und die Heimkino-Anlage startet.

Dabei erkennt das System automatisch, dass es draußen dunkel ist und die Rollläden bereits vor Stunden ebenfalls automatisch geschlossen wurden und diese nicht zusätzlich angesteuert werden müssen. Würde dieser Befehl am Tag bei Sonnenschein ausgeführt, würden die Rollläden per konfigurierter Rollladensteuerung zusätzlich heruntergefahren.

Was kostet eine intelligente Haussteuerung?

Der Einstieg in die intelligente Haussteuerung liegt bei wenigen hundert Euro. Die Lösungen sind oft funkbasiert, senden auf den 868 MHz-Frequenz und bieten den optimalen Einstieg für Einsteiger. Zu den Produkten zählen Sensoren und Autoren, die auf Z-Wave, ZigBee oder Enocean aufbauen. Alle 3 Systeme bieten Möglichkeiten der Erweiterungen. Anbieter, wie HomeMatic oder Bosch Smart Home sind hochpreisiger und teilweise auch drahtgebunden.

Professioneller und deutlich länger am Markt sind intelligente Haussteuerungen von KNX oder Loxone. Diese haben ihren Ursprung auf dem Kabel und haben erst später auch auf drahtlose Komponenten erweitert. Ihre Sensoren und Aktoren lassen sich über Module hybrid zusammenschließen. Die Kosten belaufen sich bei Nutzung dieser Hersteller schnell auf mehrere Tausend Euro. Bei einer Wohnung zwischen 80 bis 100qm könnten die Kosten bei 10.000€ liegen. Sie bieten die Möglichkeit, in einer Übersicht alle relevanten und notwendigen Dingen anzuzeigen. Der Anwender kann direkt reagieren und entsprechende Maßnahmen oder Korrekturen einleiten

Idealerweise macht man sich in der Planungsphase über die gewünschten Funktionalitäten und den Leistungsumfang der Haussteuerung Gedanken. Während der Planungsphase, egal ob Neubau oder Kernsanierung, lassen sich unterschiedliche Funktionen vorbereiten. Der Aufwand lohnt sich, weil aufwendige Nachplanungen nach Fertigstellung entfallen und mit Blick in die Zukunft bedacht wurden.

Welche Steuerungshersteller gibt es?

Die bekanntesten Hersteller sind Z-Wave und Homematic. Beide Systeme sind ausgereift und bieten viele Möglichkeiten, die eigene Heimvernetzung auszubauen. Bekannte „Größen“ wie KNX oder Loxone sind bei Haussteuerungen ebenso nicht mehr wegzudenken und waren deutlich früher am Markt, als die Drahtlos-Varianten. Die Hersteller haben sich in den vergangenen Jahren an den Kunden angepasst und bieten Lösungen sowohl drahtgebunden, also auch drahtlos an. Vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn ein hybrides Modell der Sensoren und Aktoren genutzt werden kann.