Mein Smart Home wandelt sich mehr und mehr auf den EnOcean-Standard. Grund genug, Euch an meinen Erfahrungen der letzten Monate teilhaben zu lassen. Ganz fertig bin ich mit dem Umbau noch nicht.
Was nutze ich für EnOcean-Sensoren und -Aktoren?
Ich nutze einen Mix aus unterschiedlichen Herstellern. NodOn führt die Liste, gefolgt von Afriso und Eltako, an. Die Basis bildet das bekannte Smart Home Gateway „homee“ (Basisstation). Damit Ihr Euch das besser vorstellen könnt, habe ich mein EnOcean Smart Home Netzwerk skizziert.
Bei mir befindet sich das Gateway im Wohnzimmer und ist daher in dem Raum abgebildet. Grundsätzlich solltet Ihr versuchen, Euer Gateway so zentral wie möglich in der Wohnung oder Haus zu positionieren. Eine kleine Ausnahme habe ich, einen ZigBee Bewegungsmeldung von Philips Hue. Nachdem Ihr nun wisst, wie mein Netzwerk ausschaut, möchte ich auf die einzelnen Sensoren und Aktoren eingehen.
EnOcean Fensterkontakt von NodOn
Gute Erfahrungen habe ich mit den NodOn Fensterkontakten gemacht. Diese sind zwar recht klobig, fallen dank des weißen Gehäuses aber kaum auf. Die Montage kann mittels beiliegenden Klebepad oder mit Schrauben erfolgen.
Lediglich die Solarzelle erregt die Aufmerksamkeit beim genauen Hinschauen. Die Zuverlässigkeit der Schaltvorgänge ist gut. Man hört ein kleines „Klicken“ (Reedkontakt), wenn der Zustand sich ändert. Die kleine Solarzelle versorgt den Sensor mit ausreichend Energie und lädt die Pufferbatterie. Ihr erkennt diese im 1. Bild links auf der Platine. Eine optional genutzte Knopfzelle (CR1216) dient als Stützbatterie, um den Sensor in Räumen einzusetzen, wo nicht viel Tageslicht ist.
NodOn EnOcean Schalter für Lampen
Ein Fan bin ich von Unterputzaktoren. Der Einbau dieser EnOcean Produkte sollte nur von ausgebildeten Elektrofachkräften durchgeführt werden. Wer das schon einmal gemacht hat, weiß, dass die Unterputzdosen wenig bis kaum Platz bieten. Der kleine Aktor muss dennoch rein, was etwas Fingerspitzengefühl erfordert. Bei mir habe ich diesen in der Küche eingebaut.
Die Anleitung für den Einbau des Aktors ist gut beschrieben. Er kann für Serienschalter genutzt werden und schaltet 2 Leuchten. Eine Dimmfunktion gibt es nicht. Unterputzaktoren wie dieser, wo Lampen geschalten werden können, gibt es auch für die Steckdose. Oft haben diese Aktoren eine Repeaterfunktion (Verstärker) und erweitern die Reichweite des EnOcean-Netzwerkes.
Damit ihr die Reichweite erhöhen könnte, nutzt die Repeater-Funktion der Module. Verwendet dazu die Taste auf dem Modul (die für die Kopplung ). Drückt doppelt auf die Taste, dann aktiviert ihr die Repeater-Stufe 1. Drückt ihr erneut doppelt, wird Repeater-Stufe 2 aktiviert. Beim erneut doppelt drücken, deaktiviert ihr den Repeater und das Modul rebootet. (SW: 3.5.0)
EnOcean Taster von Eltako
Im homee-Design gibt es einen tollen Taster, der bei Betätigung Signale sendet. Dieser besitzt weder Batterie noch Solarzelle und kann per Klebefläche an die Wand angebracht werden. Vorsicht beim Rückbau! Die Klebepads kleben sehr stark und es löst sich eher der Putz, als nur das Klebepad.
Die Energie wird beim Betätigen des Tasters generiert und reicht dann, um das Signal zum Smart Home Gateway zu senden. Das Faszinierende daran, das klappt auch.
Afriso EnOcean Heizkörperthermostat
Die Heizsaison geht zu Ende und die Aktoren laufen bereits das zweite Jahre mit der gleichen Batterieladung. Meine zwei Aktoren sind mittlerweile mehr als 5 Jahre im Einsatz und regeln bei mir die Zimmertemperatur im Wohnzimmer. Erstellte „homeegramme“ auf dem Smart Home Gateway übernehmen verschiedene Steuerungen.
NodOn Temperatur und Feuchtigkeitssensor
Die relevantesten Räume habe ich mit Temperatur und Feuchtigkeitssensoren ausgerüstet. NodOn hat ein Modell, welches ein identisches Gehäuse wie der Tür-/Fensterkontakt hat. Gut platziert, fällt dieser kaum auf. Einen anderen Sensor nutze ich von Easyfit. Etwas kleiner, gleiche Funktion und ebenso zuverlässig wie der NodOn Sensor.
EnOcean Schaltsteckdosen
Eine Schaltsteckdose, auch oft als „Smart Plug“ bezeichnet, nutze ich bei mir zu Hause. Diese schaltet abends eine Lampe zur indirekten Beleuchtung ein. Smart Plugs können auch als Repeater (Verstärker) dienen. Ob die Funktion zur Verfügung steht, hängt vom genutzten Smart Home Gateway ab. Mein „homee“ besitzt diese Funktion leider nicht.
Warum EnOcean und nicht ZigBee?
Vielleicht fragt Ihr Euch, warum nutze ich EnOcean und nicht ZigBee? Beide Smart Home Standards haben Vor- und Nachteile. Ich habe für mich entschieden, auf EnOcean zu wechseln, allein wegen dem Anspruch keine bzw. wenige Batterien nutzen zu müssen. Neue Produkte mit EnOcean-Standard verzichten mittlerweile ganz auf Batterien. Gerade Sensoren verfügen über kleine Solarzellen und zusätzlich über eine fest verbaute Stützbatterie. Zusätzlich bietet EnOcean die Möglichkeit, Geräte sowohl miteinander als auch parallel mit dem Gateway zu verbinden. Dadurch ist bei Ausfall die Funktion weiterhin gegeben, was Zigbee und Z-Wave nicht können.
Was nicht sofort für die EnOcean Technologie spricht, ist die Reichweite. Diese unterscheidet sich zu ZigBee deutlich. ZigBee ist ein Mesh-Netzwerk, wo jedes Gerät, was an 230 V angeschlossen ist, als Signalverstärker arbeitet, um Daten auszutauschen und weiterzugeben.
Bei EnOcean benötigt Ihr einen Repeater, wie den „FRP70-230V“ von Eltako. Dieser wird dauerhaft mit Strom versorgt und muss zentral bzw. gut positioniert werden. Das ausgesendete Signal ist ausreichend, um alle im Umkreis von 30 m befindlichen Sensoren oder Aktoren, egal welche Wände dazwischen liegen, abzudecken.