Die zweite Januarwoche ist voller neuer elektronischer Produkte – die CES (Consumer Electronics Show) in Las Vegas zeigt vom 6. bis 9.1.2015 viele Neuheiten aus der Unterhaltungselektronik. Mittlerweile reicht es den Herstellern wie LG, Samsung oder Sony nicht nur einmal im Jahr ihre Produkte zu präsentieren. Zu den gefragtesten Messen zählen nach der CES im Januar, der MWC (Mobile World Congress) Anfang März in Madrid, natürlich auch die IFA in Berlin. Ich möchte euch in einem ersten Teil einen kleinen Überblick geben.

CES 2015 und das intelligente Zuhause

Neben den ganzen neuen TV-Geräten, Smartwatches oder Fitnessarmbändern und vielen anderen kleinen nützlichen Geräten, ist natürlich auch die Heimvernetzung mit vertreten. Die SmartHome-Hersteller zeigen auf der diesjährigen CES nicht mehr nur die großen Heimvernetzungs-Visionen, die ohnehin nur in einem Neubau funktionieren. Stattdessen gibt es konkrete Lösungen, die sich in bestehende Häuser und Wohnungen integrieren lassen.

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Quelle: Elgato Systems GmbH

Die Hersteller WeMo und Elgato zeigen unterschiedliche Baukastensysteme, mit dem sich der Anwender aus verschiedenen Sensoren, einer zentralen Steuereinheit und der passenden App sein individuelles intelligentes Zuhause zusammenbauen kann. Die Variante erinnert mich etwas an das deutsche Produkt der Deutschen Telekom – QIVICON.

Die Variante von Elgatos  „Eve“ genannt  kann unter anderem die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur messen. Mit „Eve“ soll die Wohnqualität gesteigert werden.

Die Sensoren von WeMo können feststellen, ob bspw. eine Tür offen oder geschlossen ist. Für das Smart-Home System von Nest (Google-Tochter), gab es viele passende Gadgets. Eines davon erkennt, wenn der Besitzer die Wohnung verlässt und regelt die Heizung automatisch herunter. Das Gadget hört auf den Namen „Smart Lock“ und ist von der Firma August. Auch diese Kombination hat etwas vom deutschen Produkt tado°.

Vernetzte Wohnung vs. vernetztes Auto

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BMW i Connected Mobility
Quelle: BMW Deutschland

Der deutsche Automobilhersteller BMW zeigt auf der CES 2015 wie man die Themen Automobil und SmartHome unter einen Hut bekommt. Die BMW i Connected Mobility bietet eine direkte Verbindung von Smartphone, Smartwatch oder Smart-TV mit dem Automobil.

Die Technik nutzt unter anderem bei der Routenplanung konsequent bevorzugte Verkehrsmittel jenseits vom Auto und berücksichtigt ebenfalls Termine im Kalender. Wird die Zeit zu knapp, um mit der aktuellen Route rechtzeitig das Ziel zu erreichen, wird automatisch nach einer alternativen, schnelleren Route geschaut.

Mit BMW i Connected Mobility wird nicht nur das Smartphone oder das Tablet zum Mobility Dashboard (mobile Zusammenfassung aller relevanten Daten) auch der Smart-TV wird zur Anzeige und Steuerung in der Lage sein. So kann die Meldung über den aufgeladenen Akku im Elektromobil in der Garage, dann auch auf dem Fernseher im vernetzten Heim angezeigt werden. Ermöglicht wird dieses Beispiel über einen speziellen Server von BMW, der die vernetzten Geräte ansteuert. Ebenfalls präsentiert der Hersteller die Innovation BMW i Home Charging Services am BMW i8.

Dronenhersteller stellt intelligenten Blumentopf vor

Das französische Unternehmen Parrot, was eher durch die Drohnen oder seine Fahrzeugelektronik bekannt ist, stellt einen intelligenten Blumentopf vor. Dieser hat einen integrierten Wassertank und misst mit vier Sensoren, die Temperatur, Feuchtigkeit, Licht und Düngemittelstand. Und als ob das noch nicht genug wäre, ist es mit der dazugehörigen App möglich, die Pflanze automatisch oder per Knopfdruck über das Smartphone zu bewässern. Die erforderliche Wassermenge wird über eine Datenbank ermittelt. Laut Hersteller soll der Hightech Blumentopf im Laufe des Jahres auf den Markt kommen. Abgefahren 🙂

Sport, Gesundheit und Fitness

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XON SNOW-1
Quelle: CEREVO

Die Fitnessarmbänder waren erst der Anfang! In Zukunft wird das Snowboard-Fahren ebenfalls vernetzt. Das japanische Unternehmen Cerevo stellt eine mit Sensoren ausgestattete Snowboard-Bindung vor, die sich mit dem Smartphone koppeln lässt. Am Ende des Tages lassen sich so die aufgezeichneten Fahren analysieren. Ob sich die Technik durchsetzen wird weiß man nicht, denn mittels passender Smartphone App kann man bereits heute seine Touren aufzeichnen.

Aber auch für die Nutzer für Golf-, Tennis- und Baseballschläger gibt es ähnliche Lösungen, wie ein amerikanisches Unternehmen vorstellt.

Ein weiteres französisches Unternehmen verspricht mit einem vernetzten Kopfhörer und der Messung von Gehirnströmen eine Stressminderung.

Die SmartHome Vernetzungswut

Wenn man sich das alles so anschaut, kann man schon fast von einer Vernetzungswut sprechen. Die Hersteller wollen möglichst alles untereinander vernetzen und erfassen dabei mehr und mehr den Haushalt. Angefangen mit den intelligenten Heizungsthermostaten über Rauchmelder, Überwachungskameras zu vernetzten Steckdosen und elektronischen Türschlössern kommen Küchengeräte wie Kaffeemaschinen, Kühlschränke oder gar Wasserhähne und die Elektroautos dazu.

Die Sinnfrage!

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Non Sense – Sense

Dabei stellt sich schon die Frage nach der Sinnhaftigkeit  Muss ich denn alles vernetzen?
Neben den ganzen Möglichkeiten smart und easy seine Umwelt zu gestalten, kommt früher oder später der Sicherheitsgedanke auf.

Finden dann Wohnungseinbrüche über Hacker statt, die vorher die elektronischen Schlösser knacken und Türen öffnen ohne dabei Einbruchsspuren zu hinterlassen?
Neben der Sicherheit ist auch der Datenschutz nicht zu unterschätzen. Alle Bewegungen werden aufgezeichnet, die uns eine schneller Alternativroute mit dem Auto vorschlagen oder wann meine Heizung anfängt zu heizen, wenn ich mich meiner Wohnung nähere. Natürlich arbeiten die Hersteller auch an diesem Thema und versprechen sichere Lösungen 🙂

Das Fazit

Es gibt viel Neues – ein einheitlicher Standard unter den ganzen Hersteller ist immer noch nicht in Sicht – die Hersteller sind aus meiner Sicht noch in einem „Spielmodus“ und werden hoffentlich bald ein einheitliche Lösung mit den vielen tollen vernetzten Produkten aufzeigen.

Und damit verabschiede ich mich ins Wochenende
Christian 🙂

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