Seit mittlerweile einigen Jahren zählt für mich der jährliche Besuch auf der Elektronikmesse in Berlin zu den technischen Highlights – so auch dieses Jahr, wo zusätzlich der 90. Geburtstag gefeiert wurde. Zugegeben von Geburtstagsstimmung war nicht viel zu sehen, eher vom neu eröffneten City Cube Berlin, welcher gleich am Haupteingang durch den Elektronikhersteller Samsung in Beschlag genommen wurde – doch dazu später mehr.
Was stellt man sich unter dem Namen IFA vor?
Zugegeben der Name „Internationale Funkausstellung“ (IFA) trifft schon seit einigen Jahren nicht mehr ganz den Kern der Veranstaltung, aber der Name ist bekannt und ein Großteil der Menschen kann damit etwas verbinden.
Wurden früher Röhren-Fernseher, Radio oder Tuner präsentiert, so hat sich die Messe weiterentwickelt und zeigt heute mittlerweile jedes erdenkliche Heimelektrogerät aus der Unterhaltungs- und Gebrauchselektronik, sowie Kurioses!
Das erfreut sowohl die Großhändler aus nah und fern, als auch die Endkunden, welche Jahr um Jahr im September nach Berlin strömen.
Die Highlights 2014
Klar im Fokus stand dieses Jahr alles um das Thema Smart Home, Heimvernetzung und vernetztes Wohnen. Damit ihr einen kleinen Einblick bekommt, möchte ich einige Zeilen dazu schreiben. Versetzen wir uns mal kurz einige Jahre zurück und denken an unsere Kindheit – die Großeltern sprachen damals davon
„Irgendwann werden wir Roboter im Haushalt haben, die alles für uns erledigen“ oder „In einigen Jahren kannst du von unterwegs aus sehen, was sich in deinem Kühlschrank befindet, ob die Türen bzw. Fenster geschlossen sind und ob die Heizung an ist“.
Dieses Jahr wurden für mich diese Zukunftssprüche Realität!
Samsung präsentiert seine Lösungen in einem angreifbaren Umfeld
Die Größe des City Cubes, den Samsung für die Ausstellung zur Verfügung hatte, war gigantisch. Überall wo man hinschaute waren TV-Geräte mit gestochen scharfem Bild zusehen – noch schärfer, als ich es bisher kannte – das UHD (Ultra High Definition).
Dabei macht es keinen Unterschied, ob es Kühlschrank, Waschmaschine, Heimkinoanlage oder Staubsauger ist.
Alles ist untereinander vernetzt und kann zusätzlich per eigener Samsung App vereint gesteuert, geregelt und überwacht werden – egal, ob man sich zu Hause oder im Büro befindet. Samsung greift bei der Lösung auf den Standard von ZigBee zurück und verspricht, dass alle Geräte nutzbar sind, die diesen Standard unterstützen.
WOW!
Schweizer Hightech-Lüsterklemme auf dem Vormarsch
Eine andere sehr ausgeklügelte Lösung realisiert das Schweizer Unternehmen digitalSTROM.
Ein kleine Einführung zur Hightech-Lüsterklemme gabs schon mal in einen der vergangenen Wochenrückblicke. Dieses Jahr konnte ich den Hersteller an einem größeren Messestand besuchen und umfangreiches Wissen über die Funktion und Nutzung erfahren.
DigitalSTROM nutz mit seiner Lösung das bestehende Stromnetz im Haushalt und vernetzt so alle Lüsterklemmen per Stromkabel untereinander. Im Sicherungskasten befinden sich 2-3 kleine Module, die die Steuerung übernehmen. Die Konfiguration erfolgt denkbar einfach – alte Lüsterklemme gegen die neue tauschen, mittels passender App den befindliche QR-Code scannen und die Parameter-Daten ausfüllen (Standort, Verwendung) – fertig!
Per Web-Browser kann man seine Konfiguration noch verfeinern und ausbauen – die Steuerung erfolgt per App. Ein für mich wichtiges Kriterium ist, dass ich mit dieser Lösung alle meine herkömmlichen Elektrogeräte steuern kann – es besteht keine Pflicht alle Produkte von einem Hersteller zu kaufen.
Dank offener Schnittstellen (API) ist digitalSTROM in der Lage, Waschmaschinen, Kochfelder, Wasserkocher, Armaturen vieler bekannter Hersteller entsprechend anzusteuern und in das System aufzunehmen. Kein Zwangsneukauf von Geräten eines Herstellers, sichere Übertragung der Signale über die Stromleitung, keine Hardwarekomponente die zentral aufgestellt werden muss..
Hightech pur!
Gebogene TV Geräte – Curved-TV´s
Wie jedes Jahr wurden zahlreiche neue TV-Geräte vorgestellt. Dieses Jahr waren sie zur Abwechslung gebogen…warum konnte ich für mich nur bedingt herausfinden.
Ob man mit dieser Technik ein besseres räumliches und tieferes Bild bekommt, kommt scheinbar wirklich auf die Einstellung der jeweiligen Person an, die das nutzt.
Ein kleines Beispiel:
Ich war schon fast am Ende mit dem Rundgang und ich stand erneut vor einem Curved-TV und schaute mir gestochen scharfe Bilder an, als eine weitere Person dazu kam. Diese fragte das nette Mädl, was nun die Besonderheit sei. Sie antwortet ein besseres hochauflösenderes Bild, was mehr Tiefe und Raum zulässt – kein 3D, aber leicht in die Richtung tendierend. Ich konnte für meinen Teil die Aussage nachvollziehen – der Hamburger Kollege dagegen hatte seine Mühen das auch so zu sehen (sprichwörtlich 🙂 )
Das zeigte mir, dass aktuell diese sau teure Technik noch nicht in der richtigen Rundung zum Endrunde steht und die Hersteller weiterentwickeln müssen.
Am Ende des Gesprächs haben sich alle lächelnd verabschiedet, trotz das wir unterschiedliche Sichtweisen auf des Gerät hatten 😉
Damit ich den Rahmen mit den drei Erkenntnissen nicht überdehne, möchte ich es damit belassen. 😀
Für alle, die ich damit neugierig gemacht habe, die sollten sich den Termin für die IFA 2015 (04. – 09.09.) im Kalender anstreichen und hautnah die Hightech-Messe selbst erleben.
Ich hoffe ich konnte einen kleinen Einblick geben und empfehle jeden sich mit dem Smart Home Thema umfassend zu beschäftigen, sei es online, beim Fachhändler oder direkt mit dem Hersteller auf einer Messe.
In diesem Sinne auf eine gute Vernetzung.
Christian
Bildquellen:
digitalSTROM-Lösung: digitalSTROM
andere Bilder: HEIMNETZEN.de