Glaubt man aktuellen Statistiken und den Medien, nimmt die Zahl der Wohnungseinbrüche zu. Sicherheit im vernetzen Haus wird mittlerweile von vielen Smart Home Herstellern aufgegriffen und Produkte werden angeboten.

Warum sollte ich mich gegen Wohnungseinbrüche schützen?

Betrachtet man die Wohnungseinbrüche seit dem Jahr 2006 bis 2015, sind diese von 106.000 auf über 167.000 Fälle pro Jahr gestiegen. Das Bundesland Nordrhein-Westfalen verzeichnete im Jahr 2015 mehr als 62.000 Fälle von Wohnungseinbrüchen. Dieser Wert allein macht über 37 Prozent aller Wohnungseinbruchdiebstähle in den Bundesländern von Deutschland aus. Das Bundesland Thüringen verzeichnete knapp 51 Prozent mehr Einbruchsdiebstähle 2015 in Wohnungen und Eigenheime.

Schwankende Aufklärungsquoten bei Einbrüchen in Wohnungen

Die Aufklärungsrate bei Wohnungseinbrüchen lag im Jahr 2015 bei ca. 15,2 Prozent im Mittelwert. Im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern lag die Aufklärungsquote bei etwa 31 Prozent, im Bundesland Bremen wurden nur 6,2 Prozent der Wohnungseinbrüche aufgeklärt. Sowohl die Betrachtungsweise aller Bundesländer und Großstädte im Einzelnen ergab unterschiedliche Aufklärungsquoten die teilweise sehr schwankend sind. Die Stadt Offenbach am Main hatte im Jahr 2015 eine Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen von 45 Prozent – die Stadt Koblenz hingegen nur 3 Prozent.

Wie ist das Sicherheitsgefühl trotz steigender Wohnungseinbrüche?

Laut einer Studie aus dem Juni 2016, gaben 36 Prozent der befragten Personen an, dass sie sich angesichts der steigenden Wohnungseinbrüche „etwas weniger sicher fühlen“ als früher. 72 Prozent der Befragten fühlen sich generell „noch immer relativ sicher“ und „etwas weniger sicher als früher“. Völlig sicher fühlen sich hingegen 18 Prozent der Befragten und 10 Prozent fühlen sich überhaupt nicht mehr sicher.
Statistik: Wie fühlen Sie sich angesichts der gestiegenden Zahl der Wohnungseinbrüche? | Statista
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Was kann ich gegen Wohnungseinbrüche in mein Smart Home tun?

Hauptangriffspunkte für Einbrecher in Wohnungen sind nach wie vor Fenster und Türen. Diese können mechanisch aufgehebelt werden und ebnen so den Weg ins Haus. Es gab auch bereits erste Wohnungseinbrüche in Smart Home Häuser, wo man sich über das WLAN-Netz Zutritt zum Haus verschaffte.

Grundlegend sollte man innerhalb seiner vernetzten Wohnung auf die sonst übliche IT-Sicherheitsvorschriften aufbauen. Gerade wenn die Heimvernetzungslösung sehr ins Netzwerk integriert ist, sollte man seine Passwörter für das WLAN und die Steuerungszentrale der Smart-Home-Basisstation regelmäßig durch neue sicherer Passwörter sichern.

Welche Möglichkeiten habe ich für mehr Sicherheit gegen Wohnungseinbruch?

Auf dem Smart Home Markt gibt es mittlerweile die unterschiedlichsten Lösungsansätze sich gegen Wohnungseinbrüche zu schützen. Klassisch lassen sich an allen Fenstern mechanische Veränderungen einbauen und bieten einen ersten Schutz gegen das Aufhebeln von Außen. Dieser Schutz kann bewirken, dass die Einbrecher nach einiger Zeit aufgeben. Laut Statistiken tritt das ein, wenn die Einbrecher nicht innerhalb von 2-3 Minuten in die Wohnung kommen.

Ohne einen mechanischen Schutz der Fenster sind Einbrecher in Regel in unter einer Minute in der Wohnung. Elektronische Sicherheitslösungen bieten die verbreiteten Fenster- und Türkontakte, wie sie bei einer Heizungssteuerung genutzt werden, um die Heizkörper entsprechend zu steuern. Solche Fenster und Türkontakte sind in der Lage zu signalisieren, ob und wann ein Fenster geöffnet wurden. Gerade wenn man nicht zu Hause ist, ist so eine Information viel Wert. Bewegungsmelder, welche einfach in Steckdosen gesteckt werden, erhöhen ebenfalls die Sicherheit genau so wie festinstallierte Kameras. Alle Komponenten sind innerhalb des Smart Home vernetzt. Entweder per WLAN oder einem entsprechendem Funkprotokoll.

Weitere Sicherheitskomponenten sind Rauchmelder oder Flutmelder, die dem Eigenheimbesitzer mitteilen, wenn übermäßig viel Rauch signalisiert wurde oder im Keller Wassereinbruch/Wasseranstieg verzeichnet wurde. Mit einem sogenannten Haushüter wird die Anwesenheit simuliert, wenn aktuell niemand zu Hause ist.

Zusammengefasst gibt es einige Lösungen sich gegen Wohnungseinbrüche zu schützen.

  • mechanische Verstärkung der Fenster und Türen
  • Fenster- und Türkontakte erfassen ungewolltes Öffnen
  • Flexibel zu installierende Bewegungsmelder überwachen die Wohnung
  • Rauchmelder und Flutmelder melden starke Rauchentwicklung oder Wassereinbrüche
  • IP-Kameras erfassen Bewegung innerhalb und außerhalb der Wohnung Bewegungen und zeichnen diese auf
  • Ein Haushüter simuliert Anwesenheit und schaltet entsprechende Geräte ein und aus
  • regelmäßige Prüfung aller relevanten Passwörter für Sicherheit des Smart Home

Alle Hinweise sind Tipps und bieten keinen vollumfänglichen Schutz oder gar eine Garantie sich wirksam gegen Wohnungseinbrüche zu schützen. Ein nicht zu unterschätzender Schutz sind auch die wachsamen Nachbarn, welche ein Auge während der Abwesenheit auf die Wohnung oder das Haus haben.

Christian 🙂

Bildquelle Teaser: CC BY-ND „Familie nach Einbruch„, flickr.com, ABUS Security

3 Comments

  • Avatar von Bernd (Brötchen) Köhler Bernd (Brötchen) Köhler

    Meine Nachbarn kümmern sich auch sehr um ihre Hausabsicherung. Es wird derzeit recht viel in der Nachbarschaft eingebrochen. Manchmal würde auch einfach ein aufmerksamer Nachbar oder ein scharfer Hund genügen. Mit Sicherheitssystemen ist man aber auf der sicheren Seite.

    • Avatar von Christian Christian

      Na klar, da stimme ich Dir zu. Eine Alarmanlage vom Profi installiert hat natürlich ebenfalls einen effektiven Schutz gegen Wohnungseinbrüche. Leider spiegeln die Einbruchszahlen einen Aufwärtstrend wider, was sicher mehr Menschen dazu bewegen wird, sich darüber Gedanken zu machen und entsprechend zu Handeln.

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